Kreditkarten, Smartphones und Wearables wie Smartwatches sind heutzutage meist mit Near Field Communication (NFC) ausgestattet. Die Technologie ermöglicht es, Zahlungen kontaktlos und schnell durchzuführen – die Bezahlkarte, das Handy oder die Uhr müssen nur noch in die Nähe des Kassenterminals gehalten werden, und in Sekundenschnelle ist der Einkauf abgeschlossen. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über die Funktionsweise sowie die Vor- und Nachteile von NFC.
Das Wichtigste in Kürze:
Kontaktloses Bezahlen ermöglicht es, Zahlungen beim Händler schnell und unkompliziert durchzuführen, ohne dass dabei ein tatsächlicher Kontakt zwischen der Bezahlkarte oder einem mobilen Endgerät wie einem Smartphone und dem Kassenterminal stattfindet.
NFC ist der internationale Standard für kontaktlose Datenübertragung. Die Technologie ermöglicht es 2 Geräten, drahtlos miteinander zu kommunizieren. Die Datenübertragung erfolgt über elektromagnetische Felder, die zwischen einem NFC-Sendegerät, etwa einer Kredit- oder Debitkarte oder einer Girocard und einem NFC-Empfängergerät aufgebaut werden. Wenn sich die beiden Geräte in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, wird eine Verbindung hergestellt und es findet eine Datenübertragung statt.
Die NFC-Technologie entstand bereits 2002; das erste Handy mit NFC-Funktion wurde 4 Jahre später veröffentlicht. Der Durchbruch gelang der Technologie 2015 mit der Einführung von Bezahlsystemen auf NFC-Basis.
Kontaktloses Bezahlen setzt eine NFC-fähige Bezahlkarte oder ein mobiles Endgerät, das mit einer Mobile-Payment-App (z. B. Google Pay oder Apple Pay) ausgestattet ist, voraus sowie ein NFC-fähiges Kartenlesegeräts. Ob das Terminal kontaktlose Transaktion ermöglicht, erkennst du am Wellensymbol. Die Kontaktlosfunktion einiger Kreditkarten muss vor der Erstnutzung zunächst freigeschaltet werden. Du erfährst über die kartenausgebende Bank, ob dies auf deine Karte zutrifft.
Auch das kontaktlose Bezahlen mit Smartphones oder Wearables erfreut sich steigender Beliebtheit. Dafür wird die Bezahlkarte einfach in der Banking-App des Anbieters oder in einer Mobile Payment App wie Apple Pay, Google Pay oder Garmin Pay hinterlegt. Beim Zahlungsvorgang an der Kasse hältst du das Handy, die Smartwatch oder ein anderes Wearable deiner Wahl ans Lesegerät, und schon ist die Transaktion abgeschlossen – alles ohne Kreditkarten-PIN oder Unterschrift. Diese Zahlungsart gilt als äußerst sicher; Bargeld, die Kredit- oder Girokarte können Nutzer:innen dabei getrost zu Hause lassen.
Um die Übertragung sensibler Daten wie Kreditkartennummern und persönlicher Informationen zu schützen, werden Transaktionen mit NFC-Kreditkarten verschlüsselt. Bei der sogenannten Tokenisierung wird die tatsächliche Kreditkartennummer durch einen digitalen Token ersetzt. Dieser dient zur Identifikation der Kreditkarte, anstatt dass eine tatsächliche Übertragung der Kreditkartennummer stattfindet. Dies senkt das Risiko, dass die Kartendaten bei einer Transaktion in die falschen Hände geraten.
Ein weiterer Sicherheitsmechanismus ist der begrenzte Übertragungsbereich. Transaktionen mit NFC können nur in einem Abstand von maximal 4 Zentimetern durchgeführt werden. Dadurch sinkt die Gefahr des Datenraubs. Das heimliche Auslesen von Kreditkarten, die sich im Portemonnaie befinden, mittels Kartenlesegeräts, ist äußerst unrealistisch: Schon eine kleine Schicht Stoff verringerte die Funkstärke des NFC-Chips. Obendrein überwachen Zahlungsanbieter die Transaktionen und das Benutzerverhalten, um Kreditkartenbetrug frühzeitig aufzudecken und zu verhindern.
Auf einer NFC-fähigen Bezahlkarte befindet sich auf der Vorder- oder Rückseite das NFC-Zeichen mit den 4 Funkwellen.
Kontaktloses Bezahlen ist für viele Verbraucher:innen zu einer täglichen Selbstverständlichkeit geworden, und die meisten Bezahlkarten sind inzwischen NFC-fähig – ganz egal, ob Premium-Kreditkarte, Debitkarte einer Direktbank oder Sparkassen-Card. Hier findest du einen Überblick über die attraktivsten NFC-Kreditkarten, die der Markt zu bieten hat.
Heutzutage sind unzählige Kreditkarten mit einem NFC-Chip ausgestattet, hier einige Beispiele:
Auch wenn kontaktloses Bezahlen auch Risiken bereithält, überwiegen die Vorteile dieser Zahlungsvariante deutlich.
Vorteile:
Schnell und bequem
Kontaktlose Transaktionen gehen üblicherweise wesentlich zügiger und bequemer vonstatten als die herkömmliche Zahlweise, bei der Verbraucher:innen ihre Bezahlkarte zunächst in den Schlitz des Lesegeräts einführen und dann die PIN eingeben.
Sicherheit
Die Gefahr, dass bei einem herkömmlichen Bezahlvorgang der Magnetstreifen einer Kreditkarte kopiert wird, gilt als weitaus größer, als dass unbefugte Dritte beim kontaktlosen Bezahlen Kreditkartendaten entwenden.
Hygiene
Auch der erhöhte Hygieneaspekt reiht sich bei den Vorzügen des kontaktlosen Bezahlens ein. Es findet hierbei weder eine Berührung mit dem Bezahlterminal noch mit einer anderen Person statt. Insbesondere in Zeiten von COVID-19 ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Abschließend werfen wir einen Blick auf die Risiken, die mit kontaktlosen Transaktionen einhergehen.
Nachteile:
Diebstahl
Geht eine NFC-Bezahlkarte verloren oder wird gestohlen, können unbefugte Personen Zahlungen bis zu einem Betrag von 50 Euro ohne Unterschrift oder PIN-Eingabe durchführen, und das bis zu 5-mal in Folge. Kommt die Karte abhanden, solltest du sie umgehend sperren lassen. Wurde bereits Geld abgebucht, haftet die Bank nur, wenn du nicht „grob fahrlässig“ gehandelt hast. Grob fahrlässig handelst du beispielsweise, wenn du die PIN gemeinsam mit der Karte aufbewahrst oder du eine Kartensperrung zu spät veranlasst.
Datenschutz
Kriminelle können NFC-Chips mithilfe eines Datenlesegeräts auslesen und so an sensible Kartendaten geraten. Allerdings ist ein solches Szenario sehr unwahrscheinlich, da bereits kleinste Störquellen wie eine Schicht Stoff die Funkstärke des NFC-Chips verringern.
Reichweite
Bisweilen sind noch nicht alle Bezahlterminals mit der NFC-Technologie ausgestattet. Mancherorts sind kontaktlose Zahlungen deshalb nicht möglich.
Die Akzeptanz für kontaktloses Bezahlen hat sich in den vergangenen Jahren enorm erhöht und wird in Zukunft voraussichtlich weiter zunehmen. Ob mit NFC-Kreditkarte, Smartphone oder Wearable – die Vorteile dieser Zahlungsart liegen auf der Hand: Sie ist schnell, bequem und gilt dank moderner Technologie als sehr sicher. Obendrein ist sie eine hygienische Alternative zum Bargeld oder zum herkömmlichen Bezahlen mit Kreditkarten, bei dem die Karte in den Schlitz des Kartenlesegeräts eingeführt wird.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Kontaktloses Bezahlen eignet sich für alle Personen, die Zahlungen mit ihrer Kreditkarte oder ihrem mobilen Endgerät schnell, sicher und hygienisch durchführen möchten.
Verschiedene Mechanismen erhöhen die Sicherheit beim kontaktlosen Bezahlen. Beim Bezahlvorgang müssen die Karte oder das mobile Endgerät nah an das Lesegerät gehalten werden. Dies verringert das Risiko, dass unbefugte Dritte die Kartendaten abfangen. Eine Obergrenze für den Transaktionsbetrag, der meist bei 50 Euro liegt, minimiert das Risiko von Missbrauch. Die Kartendaten, die beim kontaktlosen Bezahlen übertragen werden, sind verschlüsselt. Bei der sogenannten Tokenisierung wird die Kreditkartennummer durch einen digitalen Token ersetzt, der zur Identifikation der Karte dient, anstatt dass die Kreditkartennummer bei einer Transaktion übertragen wird. Dies senkt das Risiko, dass die Kartennummer von Unbefugten abgefangen wird. Zahlungsanbieter überwachen zudem die Transaktionen und das Benutzerverhalten, um Betrug aufzudecken und zu verhindern.
Nein, kontaktloses und mobiles Bezahlen sind nicht dasselbe. Vom kontaktlosen Bezahlen spricht man, wenn eine Zahlung mit einer NFC-fähigen Karte oder einem mobilen Endgerät wie einem Smartphone oder einer Smartwatch, das mit einem NFC-Chip ausgestattet ist, durchgeführt wird. Vom mobilen Bezahlen ist die Rede, wenn eine bargeldlose Transaktion mit einer mobilen Zahlungs-App wie Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay durchgeführt wird.
Eine NFC-Kreditkarte ist leicht zu identifizieren. Auf der Vorder- oder Rückseite des Plastikgeldes befindet sich das NFC-Zeichen mit den 4 Funkwellen.
In Deutschland ist kontaktloses Bezahlen üblicherweise für Beträge bis zu 50 Euro ohne Eingabe einer PIN oder Unterschrift möglich. Für Beträge über 50 Euro ist meist eine PIN-Eingabe erforderlich. Allerdings können einige Anbieter von Karten – etwa Banken, Sparkassen oder FinTech-Unternehmen – sowie Händler:innen auch eine niedrigere oder höhere Grenze für kontaktlose Zahlungen festlegen.
Einige Geldinstitute ermöglichen, die kontaktlose Bezahlfunktion zu deaktivieren. Um herauszufinden, ob dies bei deiner Karte auch der Fall ist, solltest du dich mit deiner Bank in Verbindung setzen.
Nein, bei kontaktlosen Transaktionen mit einer Kreditkarte fallen keine zusätzlichen Gebühren an.
Zwar ist es möglich, dass Kriminelle mit Lesegeräten Kartendaten ablesen, jedoch scheitert diese Form des Datendiebstahls üblicherweise an den kleinsten Störquellen. Bereits eine kleine Schicht Stoff verringerte die Funkstärke des NFC-Chips. Somit ist das Auslesen der Daten fast nur theoretisch möglich.