Verbraucher:innen mit schlechter Kreditwürdigkeit oder dem Wunsch nach Diskretion greifen oftmals gerne zu anonymen Kreditkarten. Doch lohnen sich diese Bezahlkarten? In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über anonyme Kreditkarten. Dabei stellen wir dir mehrere Karten vor, gehen auf die grundsätzliche Funktionsweise von anonymen Kreditkarten ein und zeigen dir Alternativen auf.
Das Wichtigste in Kürze:
In den folgenden Abschnitten stellen wir dir mehrere anonyme Kreditkarten vor, die der Markt zu bieten hat. Die Auswahl ist allerdings nicht allzu groß.
Die Joker Online Mastercard wird von der Novum Bank Limited ausgestellt. Bei dem Modell handelt es sich um eine Prepaidkarte, die für die einfache und sichere Zahlung im Netz gedacht ist. Wird die Karte registriert, dann bekommst du neben der Kreditkartennummer auch einen dreistelligen Sicherheitscode und das Verfallsdatum mitgeteilt. Dementsprechend verfügst du über alle erforderlichen Daten, um die Karte als Zahlungsmittel im Internet verwenden zu können. Gekauft werden kann die Karte bei teilnehmenden Händlern, wie zum Beispiel beim Netto Marken-Discount. Bevor du die Karte nutzen kannst, musst du sie zuerst einmal registrieren und aktivieren. Dafür gibst du deine persönlichen Daten ein und verifizierst dich. Erst dann kannst du Geld aufladen und die Karte als Zahlungsmittel in Geschäften und Online-Shops verwenden.
Die Karte funktioniert an allen Mastercard-Akzeptanzstellen.
Auch die VIABUY Prepaid Mastercard ist dazu geeignet, um recht anonyme Zahlungen durchzuführen. Zu dieser Kreditkarte gehört ein eigenes Konto, welches über eine eigene IBAN verfügt. Das Konto wird in Luxemburg geführt. Es besteht keine Verbindung zu deinen anderen Kreditkarten oder Bankkonten, sodass ein Kartenmissbrauch über dein Bankkonto ausgeschlossen werden kann. Zu den Vorteilen dieser Kreditkarte gehört, dass weder eine SCHUFA-Abfrage noch eine Bonitätsprüfung durchgeführt wird. Da es sich um eine Mastercard handelt, kann die Karte überall dort als Zahlungsmethode genutzt werden, wo Mastercard akzeptiert wird. Allerdings ist auch hier eine Verifizierung vonnöten. Diese kann über ein VideoIdent-Verfahren durchgeführt werden. Ohne Bestätigung deiner Identität kann die Karte nicht eingesetzt werden.
Für die Beantragung der VIABUY Prepaid Mastercard wird kein Bankkonto benötigt.
Von anonymen Kreditkarten spricht man meist dann, wenn diese nicht wie gewöhnlich bei einer Bank beantragt werden. Stattdessen werden solche Karten an Tankstellen, Kiosken oder anderen Einzelhandelsgeschäften verkauft. Hierdurch entsteht eine größere Anonymität. Denn bei Beantragung über eine Bank werden nicht nur deine persönlichen Daten abgefragt, sondern in vielen Fällen auch deine SCHUFA-Einträge überprüft. Bei anonymen Kreditkarten, die zum Beispiel an einer Tankstelle gekauft werden, ist dies nicht der Fall. Trotzdem kann die Karte wie eine gewöhnliche Kreditkarte als Zahlungsmittel verwendet werden.
Der Unterschied zu “normalen” Kreditkarten besteht darin, dass die anonyme Kreditkarte zuerst aufgeladen werden muss, damit du Geld über die Karte ausgeben kannst. Dementsprechend stellt das aufgeladene Guthaben den Maximalbetrag dar, welchen du ausgeben kannst. Früher war es oft noch möglich, ohne Angabe von persönlichen Daten eine solche Karte zu erhalten und zu nutzen. Mittlerweile wird aber häufig verlangt, dass persönliche Daten angegeben werden und die Identität von Inhaber:innen verifiziert wird. Dies liegt an entsprechenden Geldwäschegesetzen des Gesetzgebers. Daher bieten anonyme Kreditkarten meist keine vollständige Anonymität mehr.
Da du nur das Geld ausgeben kannst, welches du zuvor auf die anonyme Kreditkarte aufgeladen hast, kannst du mit einer anonymen Kreditkarte keine Schulden machen.
Bei anonymen Kreditkarten ist entweder bereits ein entsprechendes Guthaben auf der Karte vorhanden oder es muss Geld aufgeladen werden. Da die Karten auf Guthabenbasis funktionieren, ist es nicht möglich, einen Kredit über die Karte aufzunehmen oder das Zahlungsziel in die Zukunft zu verschieben. Sie funktionieren demnach nicht wie echte Kreditkarten. Dafür besteht allerdings nicht das Risiko, dass du dich mit einer solchen Karte überschuldest.
Dies kann sehr vorteilhaft sein, weil mit echten Kreditkarten mit Kreditrahmen in der Regel hohe Zinsen für nicht rechtzeitig gezahlte Beträge anfallen. Dementsprechend funktionieren anonyme Kreditkarten wie Prepaid-Kreditkarten. Deine Bonität wird nicht überprüft. Zudem kann eine anonyme Kreditkarte auch mehrmals aufgeladen werden. Dies erfolgt mittels Überweisung oder über eine Bareinzahlung beim Anbieter selbst. Hierfür werden dir allerdings Gebühren berechnet, die mitunter recht hoch ausfallen können.
Es kann viele Gründe haben, warum Nutzer:innen auf eine anonyme Kreditkarte setzen. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn sie über eine negative SCHUFA verfügen. Meist findet bei Banken eine Überprüfung der SCHUFA statt, sodass diese keine Kreditkarte vergeben, wenn der SCHUFA-Score negativ ist. Bei anonymen Kreditkarten findet eine solche Überprüfung nicht statt. Dementsprechend kannst du trotzdem eine Kreditkarte erhalten und als Zahlungsmittel nutzen. Zusätzlich dazu wird bei anonymen Kreditkarten kein Mindesteinkommen vorausgesetzt, weshalb sich eine solche Karte auch bei unregelmäßigem oder kleinem Einkommen lohnen kann.
Eine anonyme Kreditkarte eignet sich vor allem für Nutzer:innen mit eher schlechter Bonität.
Anonyme Kreditkarten müssen nicht zwangsläufig ausschließlich an Tankstellen gekauft werden, zum Teil erhält man sie auch an Kiosken oder bei bestimmten Geschäften im Einzelhandel. Wenn du keine physische Kreditkarte benötigst, weil du ausschließlich Zahlungen im Internet durchführen möchtest, dann kannst du dich auch im Internet nach entsprechenden Angeboten umsehen. Der Nachteil einer virtuellen Kreditkarte besteht allerdings darin, dass du dann kein Geld am Automaten abheben kannst.
Mit anonymen Kreditkarten fallen meist deutlich höhere Gebühren als mit normalen Kreditkarten an. In vielen Fällen musst du bereits für die Beantragung der Karte Geld zahlen. Zudem kann eine einmalige Kartenausgabegebühr verlangt werden. Während die Kartenausgabegebühr oftmals bei nur 10 bis 20 Euro liegt, kann die Antragsgebühr 25 bis 70 Euro oder noch mehr betragen. Bei manchen Anbietern musst du eine Jahresgebühr zahlen, während andere wiederum monatliche Gebühren erheben. Hierbei muss mit 5 bis 10 Euro pro Monat gerechnet werden. Bei der Jahresgebühr fallen die Kosten in der Regel geringer aus, diese beträgt häufig 20 bis 30 Euro.
Bei Überweisungen und Zahlungen mit der Karte in der eigenen Währung fallen im Normalfall keine Kosten an. Bei Zahlungen in einer anderen Währung entstehen jedoch Fremdwährungsgebühren. Diese können bei bis zu 2,75 % des Transaktionsvolumens liegen. Auch das Abheben von Bargeld an Geldautomaten kostet meist eine Gebühr, die zwischen 5 und 7,50 Euro betragen kann. Selbst für das erneute Aufladen der Karte können unter Umständen Gebühren anfallen. Manche Anbieter berechnen hierfür nichts, während bei anderen Anbietern Kosten von bis zu 1,75 % der Summe anfallen.
Anonyme Kreditkarten können auch auf Reisen verwendet werden. Beachten solltest du allerdings unbedingt, dass bei Ausgaben in einer Fremdwährung entsprechende Gebühren zu zahlen sind, die unter Umständen recht hoch ausfallen können. Ein großer Vorteil einer anonymen Kreditkarte ist, dass du einen bestimmten Betrag aufladen kannst, welcher nicht überschritten werden soll. So kannst du dafür sorgen, dass du im Urlaub nicht zu viel Geld ausgibst. Allerdings ermöglichen nicht alle Anbieter es, dass du mit der jeweiligen anonymen Kreditkarte auch im Ausland bezahlen kannst, sodass du hierauf vor Beantragung der Karte achten solltest.
PayPal ist ein US-amerikanischer Zahlungsdienstleister, der zu den größten und bekanntesten Unternehmen in diesem Bereich zählt. PayPal ist auch in Deutschland zugelassen und verlangt eine Verifizierung von seinen Kund:innen. Daher können keine anonymen Kreditkarten hinterlegt werden. Wenn es sich um eine bereits verifizierte Prepaid Kreditkarte handelt, dann wird diese im Normalfall jedoch akzeptiert, Anonymität ist dann aber nicht mehr gegeben. Allerdings wird PayPal weder deine Kreditkarteninformationen noch deine Kontodaten an Dritte weitergeben.
Grundsätzlich gilt, dass anonyme Kreditkarten bezüglich ihrer Auflade- und Einsatzmöglichkeiten eingeschränkt sind. Du kannst also weder unlimitiert Geld aufladen, noch ohne Begrenzung Geld über die Karte ausgeben. In der Regel beträgt das Auflade- und Einsatzlimit 100 Euro monatlich. Du kannst das Limit zwar erhöhen, allerdings wird hierfür vorausgesetzt, dass du dich verifizierst. In diesem Fall wärst du nicht mehr anonym unterwegs.
Zu den großen Vorteilen einer anonymen Kreditkarte gehört, dass keine Bonitätsprüfung erforderlich ist. Das bedeutet, dass du eine solche Kreditkarte auch dann erhalten kannst, wenn du nur über ein geringes Einkommen verfügst. Zudem fällt im Gegensatz zu Banken keine SCHUFA-Abfrage an, sodass dein SCHUFA-Score bei der Beantragung einer anonymen Kreditkarte keine Rolle spielt. Dementsprechend kannst du selbst mit einem negativen SCHUFA-Score eine anonyme Kreditkarte verwenden.
Außerdem besteht grundsätzlich eine höhere Anonymität. Zwar musst du bei der Registrierung persönliche Daten preisgeben, dafür bezahlst du in Offline-Geschäften allerdings anonym. Beim Online-Shopping wiederum ist die Anonymität nicht gegeben, weil du sowohl Namen als auch Adresse angeben musst. Dementsprechend ist keine vollständige Anonymität gegeben. Bei den weiteren Nachteilen sind insbesondere die hohen Gebühren zu nennen. Denn diese sind in der Regel weitaus höher als bei gewöhnlichen Kreditkarten, die teilweise kostenlos erhältlich sind. Weiterhin können anonyme Kreditkarten nur eingeschränkt verwendet werden, da sie niedrige Auflade- und Einsatzlimits haben.
Es gibt einige Alternativen zu anonymen Kreditkarten. Je nach Einsatzzweck sind einige der alternativen Angebote besonders gut geeignet.
Bei der Paysafecard handelt es sich um ein E-Geld-Produkt. Die Plastikkarte kann unter anderem in Supermärkten erworben werden. Sie enthält einen 16-stelligen PIN-Code, den du freirubbeln musst. Anschließend kann der Code genutzt werden, um Geld dort aufzuladen, wo Paysafecards als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Das können beispielsweise Online-Shops oder Gamingwebseiten sein. Ein Vorteil ist die sehr hohe Anonymität, da du keine Verifizierung durchlaufen musst. Ein Nachteil ist allerdings, dass du kein Geld an Automaten abheben kannst. Auch als Zahlungsmethode an der Kasse kann diese Alternative nicht verwendet werden. Die Paysafecard kann ausschließlich zur Zahlung im Netz genutzt werden.
Bei Prepaid Kreditkarten handelt es sich um Bezahlkarten, die zuerst aufgeladen werden müssen, ehe man sie als Zahlungsmittel nutzen kann. Da die Karte auf Guthaben basiert, können Nutzer:innen nicht in eine Schuldenfalle geraten. Diese Kartenart ist in Deutschland weit verbreitet und wird von vielen Banken angeboten. In der Regel musst du dich allerdings entweder per PostIdent oder per VideoIdent verifizieren. Zudem ist der Name der:des Inhabers:in auf der Karte aufgedruckt. Das bedeutet, dass deine Zahlungen nicht anonym sind. Das gilt auch für Zahlungen in Ladengeschäften. Dafür existiert aber kein stark eingeschränktes Auflade- oder Einsatzlimit.
Um anonyme Transaktionen durchzuführen, kannst du auch auf Kryptowährungen zurückgreifen. Im Gegensatz zu landläufiger Meinung sind Zahlungen mit Kryptowährungen allerdings nicht automatisch anonym. Denn die Transaktionen werden auf der Blockchain gespeichert und sind somit nachverfolgbar. Wer mit Bitcoin oder Ethereum bezahlt, der ist demnach nicht zwingend anonym – Behörden können die Zahlungen mittlerweile zurückverfolgen. Es gibt allerdings auch Kryptowährungen, die sich auf eine größtmögliche Anonymität spezialisiert haben, wie zum Beispiel Monero. Transaktionen über diese Kryptowährung gelten als nicht nachverfolgbar.
Es gibt mittlerweile spezielle Kryptokreditkarten. Der große Vorteil solcher Karten besteht darin, dass du auch mit Kryptowährungen zahlen kannst und das in ganz normalen Geschäften. Krypto-Plattformen wie Crypto.com oder Binance bieten Kryptokreditkarten von Visa an, die du an allen Visa-Akzeptanzstellen verwenden kannst. Dabei funktioniert der Prozess so, dass deine Kryptowährung beim Bezahlvorgang in einem Geschäft zuerst in die entsprechende Anzahl an Euros umgewandelt wird, sodass der Laden wie gewohnt Euros als Zahlungsmittel erhält. Von deinem Konto wird allerdings die entsprechende Kryptowährung abgebucht. So hast du mit der Kryptowährung gezahlt, während das Geschäft Euros erhalten hat. Allerdings musst du für den Erhalt einer solchen Kreditkarte einen Verifizierungsprozess durchlaufen, sodass deine Zahlungen nicht anonym sind.
Vermeintlich anonyme Kreditkarten sind mittlerweile oftmals nicht mehr anonym – Nutzer:innen müssen sich üblicherweise mit ihren Daten registrieren, bevor sie die Karten nutzen können. Trotzdem haben die Karten einen entscheidenden Vorteil: Sie sind viel leichter zu erhalten als herkömmliche Kreditkarten. Im Normalfall wird keine Bonitätsprüfung durchgeführt. Demnach kann sich eine solche Karte trotz mangelnder Anonymität für Personen lohnen, die eine schlechte Bonität oder eine negative SCHUFA haben. Ein Einkommensnachweis wird ebenfalls nicht vorausgesetzt. Nachteilhaft ist allerdings, dass die Gebühren in der Regel sehr hoch ausfallen.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Nein, das ist nicht möglich. PayPal akzeptiert nur Kreditkarten, bei denen die Inhaber:innen verifiziert sind.
Nein, von Apple Pay und Google Pay werden ausschließlich Kreditkarten akzeptiert, deren Inhaber:innen verifiziert sind.
Vollständige Anonymität ist aufgrund aktueller Geldwäschegesetze meist nicht mehr gegeben. In der Regel sind eine Registrierung und die Angabe persönlicher Daten erforderlich.
Üblicherweise fallen bei anonymen Kreditkarten zahlreiche Gebühren an, wie zum Beispiel beim Aufladen der Karte. Demnach sind anonyme Kreditkarten nicht kostenfrei.
Ja, du kannst eine anonyme Kreditkarte auch ohne eine Verifizierung via PostIdent-Verfahren erhalten.
Nein, Kryptokreditkarten können nicht anonym genutzt werden. Beim Beantragen einer solchen Karte musst du dich verifizieren.
Offshore-Kreditkarten können eine Alternative zu heimischen Kreditkarten darstellen. Du solltest allerdings darauf achten, dass die Karte aus einem Land mit einem seriösen Bankenwesen stammt.