Vor allem für Kreditnehmer:innen spielt der SCHUFA-Score eine wichtige Rolle. Schließlich stellt dieser die Bonität einer einzelnen Person dar. In diesem Artikel zeigen wir dir auf, worum es sich bei dem Score eigentlich handelt, wie er ermittelt wird und welche Vor- und Nachteile sich dadurch ergeben können. Außerdem erläutern wir, welche Faktoren den SCHUFA-Score verbessern können und welche ihn verschlechtern.
Das Wichtigste in Kürze:
Beim SCHUFA-Score handelt es sich um einen Wert, der Verbraucher:innen von der SCHUFA zugewiesen wird und deren Bonität widerspiegelt. Ein hoher SCHUFA-Score zeigt an, dass die Person mit einer großen Wahrscheinlichkeit dazu in der Lage ist, Kredite zu bedienen. Ein niedriger SCHUFA-Score bedeutet hingegen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rückzahlung von Krediten als gering eingeschätzt wird. Dementsprechend hat der SCHUFA-Score große Auswirkungen auf Kreditnehmer:innen und ist deswegen auch eine der am häufigsten genannten Voraussetzungen zum Erhalt einer Kreditkarte.
Die SCHUFA ist eine private Wirtschaftsauskunftei, die Daten über Verbraucher:innen sammelt, um deren Kreditwürdigkeit einschätzen zu können.
Die SCHUFA sammelt Daten über Verbraucher:innen und erstellt mithilfe dieser Daten den SCHUFA-Score. Hierzu gehören etwa deine personenbezogenen Daten. Die SCHUFA hat in der Vergangenheit den Prozess zur Berechnung des SCHUFA-Scores streng geheim gehalten. In jüngerer Zeit hat die Auskunftei jedoch mehr Transparenz geschaffen. Auf ihrer Website bietet sie einen Score-Simulator an, der Verbraucher:innen Einblick in 7 der Faktoren gibt, die die Score-Berechnung beeinflussen:
Die Bild hat zudem kürzlich 6 weitere Faktoren bekannt gegeben, die Einfluss auf den Score haben:
Somit sind inzwischen 13 der insgesamt 17 Komponenten bekannt. Die genaue Art und Weise, wie diese Daten im Detail miteinander verknüpft werden, bleibt jedoch undurchsichtig.
Die SCHUFA erhebt sowohl einen Basisscore als auch einen Branchenscore. In den folgenden Abschnitten erfährst du, was man unter den verschiedenen Scores versteht.
Bei dem Basisscore handelt es sich um einen Wert auf einer Skala von 0 bis 100 %, der die Kreditwürdigkeit von einzelnen Verbraucher:innen aufzeigt. Grundsätzlich gilt: je höher dieser Wert, desto besser. Denn ein größerer Wert bedeutet, dass es mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit zu Zahlungsausfällen kommt. Das Risiko für Kreditgeber:innen sinkt dementsprechend. Von einem sehr guten Wert spricht man dann, wenn dieser bei über 97,5 % liegt. Es ist nicht möglich, einen Wert von 100 % zu erreichen, da Kreditnehmer:innen auch sterben können. In einem solchen Fall würde auch die beste Bonität keine Vorteile bringen.
Der Berechnung des Basisscores erfolgt alle 3 Monate.
Der sogenannte Branchenscore stellt einen Wert dar, der individuell auf bestimmte Branchen angepasst ist. Das liegt daran, dass je nach Branche unterschiedliche Anforderungen an Kreditnehmer:innen bzw. Verbraucher:innen gestellt werden. Das bedeutet, dass der Wert je nach Branche stark variieren kann. Der höchstmögliche Wert liegt in der Regel bei 9.999 Punkten.
Die SCHUFA selbst erhebt keinerlei Daten. Das bedeutet, dass die SCHUFA selbst keine Recherchen über dich und dein Konsumverhalten betreibt. Stattdessen erhält die private Wirtschaftsauskunftei Daten von ihren Vertragspartnern. Hierdurch bekommt die SCHUFA Informationen über deine Kreditkarten, Bankkonten, Kredite, Bürgschaften und weitere Verträge sowie Konten. Zusätzlich dazu kann die SCHUFA Daten durch öffentliche Bekanntmachungen oder öffentliche Verzeichnisse bekommen.
Damit die SCHUFA deine Daten sammeln kann, besteht in den Verträgen der Vertragspartner der SCHUFA eine sogenannte SCHUFA-Klausel, welcher du bei der Unterzeichnung des Vertrags zustimmst.
Verbraucher:innen können ihren SCHUFA-Score verbessern, indem sie ihre Rechnungen stets pünktlich begleichen. Die Kündigung von ungenutzten Kreditkarten und Girokonten kann ebenfalls dazu beitragen, dass sich dein SCHUFA-Score verbessert. Denn eine größere Anzahl an Kreditkarten oder Girokonten kann den Eindruck erwecken, dass diese benötigt werden, weil finanzielle Probleme bestehen. Wer mehrere kleine Kredite in Anspruch genommen hat, der kann diese in einen einzelnen Kredit mit einem größeren Volumen umschulden und so für einen besseren SCHUFA-Score sorgen. Das liegt daran, dass sich eine große Anzahl an offenen Darlehen negativ auf deinen Score auswirkt. Statt einer Kreditanfrage kann eine unverbindliche Konditionsanfrage gestellt werden. Hierdurch wird vermieden, dass die Bank die Kreditanfrage an die SCHUFA übermittelt. Dies kann zu einer besseren Bonität führen, da eine Konditionsanfrage nicht an die SCHUFA gemeldet wird. Ein interessanter Aspekt ist die Bedeutung von Immobilienkrediten für den SCHUFA-Score. Diese werden von der Auskunftei als positiver Faktor für den Score bewertet, da Banken Immobilienkredite nur an Kund:innen vergeben, die einer umfänglichen Kreditwürdigkeitsprüfung unterzogen wurden. Zudem dient die Immobilie im Zweifel als Sicherheit.
Damit keine offenen Rechnungen übersehen werden, kannst du das Lastschriftverfahren nutzen, sodass die Rechnungsbeträge automatisch von deinem Konto abgebucht werden.
Vor allem Zahlungsausfälle wirken sich negativ auf deinen SCHUFA-Score aus, weshalb diese auf jeden Fall vermieden werden sollten. Wird ein Darlehen vonseiten der Bank gekündigt, dann hat dies ebenfalls negative Auswirkungen auf deinen Score. Musst du Privatinsolvenz anmelden oder besteht ein Mahnverfahren, dann verschlechtern auch diese Faktoren deinen SCHUFA-Score. Wer oft die Banken wechselt, dessen Bonität wird ebenfalls als niedriger eingestuft. Selbst ein häufiger Wechsel des Wohnorts kann zu einer Verschlechterung des Scores führen. Das liegt daran, dass die SCHUFA davon ausgeht, dass durch den häufigen Umzug das Eintreiben von bestehenden Schulden erschwert wird. Kreditanfragen bei vielen verschiedenen Banken sorgen ebenso für eine niedrigere Einstufung deiner Kreditwürdigkeit.
Verbraucher:innen können ihren SCHUFA-Score ganz leicht selbst herausfinden. Einmal pro Jahr ist dies sogar kostenlos. Denn gemäß Art. 15 DSGVO steht dir einmal jährlich eine kostenfreie Datenkopie zur Auskunft über deinen SCHUFA-Score zu. Man spricht auch von der sogenannten Selbstauskunft. Verbraucher:innen können die Auskunft über ihren Score entweder über das von der SCHUFA bereitgestellte Online-Bestellformular beantragen oder über den telefonischen Verbraucherservice (+49 611 9278-0) anfordern.
Ein Vorteil des SCHUFA-Scores besteht darin, dass dieser einen schnellen Überblick über die Bonität einer Person erlaubt. Zusätzlich dazu ist es möglich, die eigene Bonität zu verbessern. Einmal im Jahr können Verbraucher:innen eine kostenlose Auskunft ihres SCHUFA-Scores anfordern, ohne dass hierdurch Kosten entstehen. Zu den Nachteilen gehört die Intransparenz. Auch wenn sich die Auskunftei inzwischen transparenter als in der Vergangenheit gibt, ist ihr ihr Vorgehen immer noch ziemlich undurchsichtig. Zudem musst du es den Vertragspartnern der SCHUFA erlauben, dass deine Daten an die private Auskunftei weitergeleitet werden.
Häufig ist die SCHUFA-Klausel so gut versteckt, dass Kund:innen des Vertragspartners nicht einmal realisieren, dass ihre Daten an die SCHUFA weitergeleitet werden. Allerdings bleibt Verbraucher:innen für gewöhnlich ohnehin keine Wahl, weil der Vertrag ohne ihre Zustimmung zu den Vertragsbedingungen nicht zustande kommen würde. Zusätzlich dazu können bestimmte Daten negativ interpretiert werden, obwohl diese nicht zwingend einen Einfluss auf die Bonität einer Person haben.
Der SCHUFA-Score erlaubt einen Einblick in die Kreditwürdigkeit einer bestimmten Person. Anhand von nur einer Kennzahl kann herausgefunden werden, ob eine Person über eine hohe oder eine niedrige Bonität verfügt. Banken und andere Unternehmen können den Score dazu verwenden, um sich eine Einschätzung der Bonität eines potenziellen Kreditnehmers einzuholen. Auf Basis dieser Information kann entschieden werden, ob der Kredit vergeben wird oder nicht.
Für Verbraucher:innen positiv ist, dass sich ihre Kreditwürdigkeit im Laufe der Zeit verbessern kann, wenn sie aktiv darauf hinarbeiten. Zwar ist nicht genau bekannt, wie sich der Score genau zusammensetzt, allerdings ist bekannt, welche Aktivitäten sich positiv und welche sich negativ auf den Score auswirken. Das bedeutet, dass du deinen Score verbessern kannst, indem du negatives Verhalten meidest und dich auf die positiven Aktivitäten konzentrierst. Dies kann zum Beispiel die Umschuldung von mehreren kleinen Krediten auf einen großen Kredit sein.
Die SCHUFA hat lange Zeit den Prozess zur Berechnung des SCHUFA-Scores streng geheim gehalten. Inzwischen gewährt die Auskunftei etwas mehr Transparenz, indem sie 13 der insgesamt 17 Faktoren, die für den SCHUFA-Score relevant sind, preisgegeben hat. Dennoch bleibt das genaue Gewicht, das jeder dieser Faktoren in der Berechnung hat, ein wohlgehütetes Geheimnis der Auskunftei. Das bedeutet auch, dass Fehler innerhalb des Verfahrens nicht aufgedeckt und korrigiert werden können.
Auch die Interpretation der Daten kann zu Nachteilen für Verbraucher:innen führen. Dabei müssen die Daten an sich nicht einmal etwas Negatives bedeuten. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass ein Arbeitnehmer berufsbedingt häufig an anderen Orten arbeitet und daher häufiger umzieht. Dementsprechend bedeutet der häufige Ortswechsel nicht, dass die Person in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Trotzdem wird der SCHUFA-Score durch häufige Umzüge negativ beeinflusst.
Es gibt einen sogenannten SCHUFA-Score-Simulator, welcher dir das Prinzip veranschaulicht, wie die SCHUFA deine Kreditwürdigkeit einstuft. Hierbei werden dir im Rahmen eines Online-Tests 7 Fragen gestellt. Verbraucher:innen, die diese 7 Fragen beantworten, erhalten eine grobe Einschätzung bezüglich ihrer Bonität. Der Simulator befindet sich auf der Webseite der SCHUFA (schufa.de). Du kannst diesen Test mit einem Klick auf “Los geht’s“ starten. Im Anschluss daran kannst du dich durch die 7 Fragen klicken.
Dabei enthält jede Seite einen Infobutton neben der Überschrift mit einer Hilfestellung, die eine Erklärung darüber bietet, worum es gerade geht. Zusätzlich dazu erhältst du einen Erläuterungstext, welcher sich rechts neben der Frage befindet, wenn du die Fragen am PC beantwortest. Durchläufst du den Test am Smartphone, dann befindet sich dieser Text unter der Frage, sodass du herunterscrollen musst. Wenn alle Fragen beantwortet wurden, erscheint das Ergebnis des Online-Tests. Du solltest allerdings unbedingt berücksichtigen, dass es sich beim angezeigten Ergebnis nur um eine grobe Schätzung und nicht um deinen richtigen SCHUFA-Score handelt.
Der SCHUFA-Score wird von der SCHUFA erhoben und bewertet die Bonität einer einzelnen Person. Die SCHUFA erhält die Daten von Vertragspartnern, die sie an die Auskunftei weiterleiten. Positiv ist, dass der SCHUFA-Score einen schnellen Einblick in die Bonität einer Person erlaubt, allerdings ist die genaue Ermittlung des Scores nicht bekannt, sodass keine Transparenz gegeben ist. Verbraucher:innen können ihren SCHUFA-Score einmal im Jahr kostenlos einsehen. Mit dem SCHUFA-Score-Simulator besteht eine weitere Möglichkeit, eine Einschätzung der eigenen Kreditwürdigkeit zu erhalten.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Die SCHUFA erstellt den SCHUFA-Score auf Grundlage verschiedener Daten, darunter persönliche Informationen und finanzielle Faktoren. Inzwischen sind 13 von insgesamt 17 Faktoren bekannt, die den Score beeinflussen. Die genaue Berechnung bleibt jedoch ein Geschäftsgeheimnis der SCHUFA.
Die SCHUFA argumentiert damit, dass die genaue Berechnung ein Betriebsgeheimnis bleiben muss, um ein aussagekräftiges Ergebnis gewährleisten zu können. Der Score soll nicht manipuliert werden können.
Solange bestimmte Vorgaben eingehalten werden, ist Scoring erlaubt.
Der SCHUFA-Score wird benötigt, weil Unternehmen in der Lage sein müssen, die Bonität von Verbraucher:innen einschätzen zu können. Hierbei unterstützt der Score.
Das Zahlungsverhalten von Verbraucher:innen hat den größten Einfluss auf den SCHUFA-Score. Insbesondere Zahlungsausfälle wirken sich negativ aus. Aber auch andere Faktoren, etwa häufige Ortswechsel, können sich negativ auf den Score auswirken.
Ab einem SCHUFA-Score von 95 spricht man von einem guten Ergebnis.
Die SCHUFA sammelt alle möglichen Daten von dir, die Einfluss auf deine Bonität nehmen können. Hierzu gehören zum Beispiel Daten über deine Bankkonten und Kreditkarten.
Der SCHUFA-Score wird alle 3 Monate neu berechnet, sodass Verbraucher:innen Geduld haben und warten müssen, bis sich die verbesserte Bonität im Score niederschlägt.
Außer dir dürfen auch Unternehmen deine SCHUFA einsehen, welche Daten an die SCHUFA weiterleiten. Dabei müssen aber die Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes eingehalten werden.
Eine Arbeitslosigkeit hat keinen direkten Einfluss auf den Score. Kommt es im Rahmen der Arbeitslosigkeit allerdings zu Zahlungsausfällen, dann wirken sich diese negativ aus.
Wenn der:die Firmeninhaber:in nicht mit seinem privaten Vermögen haftet, dann hat die Insolvenz des Betriebs keinen Einfluss auf die private SCHUFA des:der Inhabers:in.
Es ist schwierig, eine Kreditkarte mit Kreditrahmen zu erhalten, wenn der SCHUFA-Score niedrig ist. Allerdings kannst du trotzdem etwa eine Prepaid Kreditkarte erhalten. Hierbei steht dir allerdings kein Kreditrahmen zur Verfügung – du musst die Karte vor der Nutzung aufladen.