Nach reichlicher Überlegung und ausgiebigen Vergleichen hast du eine passende Kreditkarte gefunden und dich umgehend beim Kartenanbieter beworben. Allerdings wurde dein Online-Antrag abgelehnt, was bei dir für Frustration sorgt. Schließlich hattest du dich auf die neue Kreditkarte gefreut und für dich war die Antragsgenehmigung eigentlich reine Formsache. Wir geben Tipps für das weitere Vorgehen, wenn dein Kreditkartenantrag abgelehnt wurde, und informieren dich über Alternativen zur Kreditkarte.
Wer sich eine Kreditkarte zulegen möchte, muss gewisse Voraussetzungen für eine Annahme des Kartenantrags durch die Bank bzw. den Kreditkartenanbieter erfüllen. Ist das nicht der Fall, wird dem Kreditkartenantrag nicht stattgegeben. Allgemein heißt das, dass die Kreditwürdigkeit als nicht gegeben oder als zu gering bewertet wird. Im Detail gibt es eine ganze Reihe von Gründen, warum ein Kreditkartenantrag abgelehnt wird. Ein Hauptgrund ist ein zu niedriger SCHUFA-Score. Auch aufgrund von Verstößen gegen bestimmte Antragsformalitäten, kann der Antrag scheitern.
Häufige Gründe für die Antragsablehnung sind:
SCHUFA-Score: Ein zu geringer SCHUFA-Score ist einer der häufigsten Ablehnungsgründe eines Kreditkartenantrags. Negative Einträge und mangelhaftes Zahlungsverhalten spielen für das Berechnen der SCHUFA-Punkte eine Rolle. Ein Score unter 90 bedeutet unzureichende Kreditwürdigkeit. Bei einem SCHUFA-Wert von 95 und höher ist eine Antragsbewilligung sehr wahrscheinlich.
Einkommen: Ein zu geringes oder ein nicht regelmäßiges Einkommen ist ein weiterer häufiger Ablehnungsgrund. Eine positive SCHUFA allein reicht nicht aus. Für die meisten Banken muss ein Mindesteinkommen vorhanden sein, damit der Ausgleich von Kreditkartenschulden nicht gefährdet ist. Für Standard-Kreditkarten ist häufig ein Einkommen von mindestens 1.000 Euro gefordert. Teilweise reichen 700 Euro, wobei der Kreditrahmen dann nicht hoch ausfällt. Bei Premium-Kreditkarten können bis zu 5.000 Euro monatliches Bruttoeinkommen gefordert sein. Dies ist beispielsweise bei der American Express Platinum Card der Fall.
Fehlende Antragsberechtigung: Kreditkartenanbieter weisen grundsätzlich Anträge von Sozialleistungsbezieher:innen oder Beschäftigungslosen ab. Andere lehnen Studierende oder Selbstständige ab. Sie beschränken den Kreis der Antragsberechtigten auf Antragstellende mit fester Beschäftigung und regelmäßigem Einkommen.
Fehlerhafte Angaben im Antrag: Der Online-Kreditkartenantrag ist in aller Regel selbsterklärend. Unrichtige oder fehlerhafte Angaben im Kreditkartenantrag führen zur Antragsablehnung. Angenommen, das durchschnittliche Einkommen wird mit 1.000 Euro um 200 Euro zu hoch angegeben. Die Wahrheit kommt dann ans Licht, wenn ein Einkommensnachweis vorgelegt werden muss.
Banken und andere Kreditkartenanbieter verfolgen eigene Interessen und bestimmen die Bedingungen für die Kartenvergabe. Sie dürfen entscheiden, wer Kund:in wird und wer nicht. Ihren Prüfungsmodus müssen sie nicht offenlegen. Wenn du eine ihrer Kriterien nicht erfüllt hast, dann findest du dich schnell auf der Seite der abgelehnten Antragsteller:innen wieder.
Banken sind durch den Gesetzgeber verpflichtet, Kund:innen vor finanzieller Überforderung und Überschuldung zu schützen. Eine Bonitätsprüfung ist daher Pflicht. Wie die Entscheidung letztlich zustande kommt, ist allein Sache der Kartenanbieter.
Wird eine Kreditkarte beantragt, prüft die Bank die Bonität des:der Antragstellers:in. Das geschieht hierzulande in Kooperation mit der SCHUFA. Im Kartenantrag muss ein:e Antragsteller:in der Klausel zur SCHUFA-Abfrage zustimmen, andernfalls wird der Antrag nicht angenommen.
Die Bonitätsprüfung machen eine Bank und ein Kreditkartenanbieter übrigens bei jedem Antrag, bei dem es um kreditähnliche Produkte geht.
Banken sind von gesetzlicher Seite her verpflichtet, eine Bonitätsprüfung vorzunehmen. Das soll sicherstellen, dass ein Kreditnehmer:in über ausreichend finanzielle Mittel verfügt und die Rückzahlung geliehener Geldmittel gewährleistet ist.
Wenn dein Kreditkartenantrag abgelehnt wird, stellt sich dir die Frage, warum der Kartenanbieter so entschieden hat. Du hast sogar das Recht, die genauen Gründe für die Ablehnung zu erfahren.
Wird ein Kreditkartenantrag in einer Bankfiliale gestellt, wird der Bankangestellte über eine Annahme oder Ablehnung informieren. Er nennt die Gründe im Fall einer Ablehnung. Als Antragsteller:in kannst du Gegenargumente vorbringen, die eine positive Entscheidung möglicherweise rechtfertigen. Stellst du deinen Antrag online, musst du nicht auf eine ordentliche Begründung einer Ablehnung verzichten.
Eine Bank unterliegt aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Pflicht, Antragsteller:innen bei der automatisierten Entscheidung über einen Kreditkartenantrag über das wie und warum einer Ablehnung zu informieren. Sie muss konkrete Angaben machen, auf welche Daten zurückgegriffen wurde und welche Entscheidungskriterien genutzt wurden. Die genauen Gründe für die Ablehnung müssen aufgeführt werden.
Wird dein Kreditkartenantrag abgelehnt, setze dich mit den Gründen auseinander. Sollte die Begründung zu unkonkret oder für dich nicht nachvollziehbar ausfallen, weise den Anbieter auf seine Pflicht gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hin. Bei Problemen kannst du dich an eine Verbraucherzentrale oder an den Verband Bundesverband deutscher Banken wenden.
Der Erfolg einer Kreditkartenbewerbung hängt von zahlreichen Faktoren ab. Eine gute Vorbereitung deiner Antragstellung und das Wissen um die Rolle der eigenen Kreditwürdigkeit gehören dazu.
Wie es um deine Kreditwürdigkeit bestellt ist, verrät dir der SCHUFA-Score. Dieser wird von der SCHUFA ermittelt und der jeweiligen Kartenbank im Zuge der SCHUFA-Abfrage mitgeteilt. Du kannst den SCHUFA-Score vorab in Erfahrung bringen. Dazu musst du über die Webseite meineSCHUFA.de eine kostenlose SCHUFA-Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO) anfordern. Darin wird unter anderem der Basis-Score aufgeführt. Der SCHUFA-Score sollte nicht unter dem Wert 90 liegen (besser sind 95 und höher).
Dadurch dürfte sich der SCHUFA-Score verbessern.
Grundlegende Anforderungen an die Bonität der Antragsteller:innen einer Kreditkarte sind bei allen Banken weitgehend gleich. Abweichungen im Detail gibt es. Anforderungen hinsichtlich SCHUFA-Score und Einkommen sind bei Premium-Karten meist höher als bei Standard-Kreditkarten.
Auf das Kreditlimit hast du im Rahmen der Antragstellung nur bedingt Einfluss. Oft berechnen Banken das Kreditlimit pauschal, indem sie das monatliche Einkommen zugrunde legen. Die Höhe wird dir mit Zugang der Kreditkarte mitgeteilt. Der Verfügungsrahmen bewegt sich oftmals zwischen 500 und 2.000 Euro.
Ein Einkommen in Höhe von um die 1.000 Euro bis 1.200 Euro kann für Kreditkarten mit Basisfunktionen ausreichend sein. Erkundige dich beim Herausgeber der gewünschten Kreditkarte vorab, welche Bedingungen hinsichtlich der Einkommenshöhe zu erfüllen sind. Ein Zweitjob oder ein Bürge könnte dafür sorgen, dass die Einkommensanforderungen erfüllt werden.
Deine Kreditkartenbewerbung wird dann zum Erfolg, wenn Kreditwürdigkeit und Einkommen passen und du die Richtlinien der kartenherausgebenden Bank befolgst. Mehr Tipps und Informationen findest du in unserem ausführlichen Artikel über das Beantragen einer Kreditkarte.
Die klassische Kreditkarte wird von Inhaber:innen besonders deshalb geschätzt, weil sie damit Ausgaben zeitweilig auf Kreditbasis tätigen können. Häufig liegt das Zahlungsziel bei 30 Tagen. Einige Karten verfügen über eine Teilzahlungsoption, bei der man den Kartenumsatz in Teilbeträgen zurückzahlen kann. Das ist aufgrund anfallender Sollzinsen zwar relativ teuer, doch lässt sich damit die Bezahlung von Kartenumsätzen aufschieben.
Aufgrund der spezifischen Voraussetzungen ist eine Kreditkarte mit Verfügungsrahmen nicht für jede:n verfügbar. Einige Verbraucher:innen lehnen Kreditkarten aus Sicherheitsgründen oder wegen der möglichen Verschuldungsrisiken ab. Für sie gibt es verschiedene Alternativen zur normalen Kreditkarte.
Bei zahlreichen Banken gehört zum Girokonto eine Debitkarte. Anders als bei einer Kreditkarte mit Zahlungsziel wird bei einer Debitkarte der Kartenumsatz zeitnah bzw. sofort ausgeglichen. Wird die Karte eingesetzt, dann wird der fällige Betrag vom Girokonto abgebucht. Das Ausgabenlimit ist auf das verfügbare Kontoguthaben, einschließlich eines verfügbaren Dispokredits, beschränkt. Debitkarten mit dem Visa- oder Mastercard-Logo sind weltweit wie reguläre Visa oder Mastercard Kreditkarten einsetzbar.
Prepaid Kreditkarten verfügen über allgemeine Kreditkartenfunktionen. Damit können Inhaber:innen weltweit bargeldlos bezahlen und Bargeld an Automaten erhalten. Erkennbar sind Akzeptanzstellen durch ein Visa- oder Mastercard-Logo. Nutzbar sind sie im Rahmen des bestehenden Kartenguthabens. Das muss vom Karteninhaber:in auf die Prepaidkarte aufgeladen werden.
Es handelt sich hierbei um digitale Karten, die vielfach kostenlos erhältlich und sofort verfügbar sind. Viele virtuelle Kreditkarten unterstützen mobile Wallets wie Google Pay und Apple Pay. Einsetzbar sind sie nur im Rahmen ihres Guthabens, welches vorab aufgeladen werden muss. Dieser Kartentyp eignet sich ideal für Online-Transaktionen.
Direktüberweisungen (Sofortüberweisung, Giropay), PayPal, Klarna oder Alipay werden häufig von Online-Shops angeboten. Mit PayPal lässt sich Geld online senden und empfangen.
Google Pay und Apple Pay sind bekannte App-Wallets, mit denen Zahlungen via Smartphone oder in Online-Shops durchgeführt werden können. Virtuelle Kreditkarten, Debitkarten und Prepaidkarten zahlreicher Anbieter lassen sich in der App digitalisiert hinterlegen und zum Bezahlen online und offline an jeweiligen Akzeptanzstellen verwenden.
Es gibt zahlreiche Alternativen zur klassischen Kreditkarte, mit denen bargeldlos bezahlt werden kann. Fast immer müssen Nutzer:innen den Kauf von Waren oder Dienstleistungen sofort bezahlen bzw. Kartenumsatz ausgleichen, da kein verlängertes Zahlungsziel verfügbar. Einige Bezahldienste wie Klarna oder PayPal bieten die Option „Jetzt kaufen, später zahlen“.
Die Ablehnung eines Kreditkartenantrags mag im ersten Augenblick enttäuschend oder ärgerlich sein. Für den Erfolg einer erneuten Antragstellung hängt die weitere Vorgehensweise ab. Wenn dein Kreditkartenantrag abgelehnt wurde, solltest du nicht sofort einen Antrag bei einem anderen Anbieter stellen.
Versuche zunächst die Gründe in Erfahrung zu bringen. Manch ein Ablehnungsgrund lässt sich beseitigen. Einige Banken sind für ihre hohen Ansprüche an die Bonität bekannt. Bei anderen Kreditkartenanbietern werden die Kriterien für die Kreditwürdigkeit der Kund:innen nicht so streng ausgelegt. Das macht den Erfolg bei einer erneuten Antragstellung für eine Kreditkarte wahrscheinlicher.
Lässt deine augenblickliche finanzielle Situation den Erhalt einer Kreditkarte mit Kreditrahmen nicht zu, sind Prepaid Kreditkarten oder Debitkarten alternative Zahlungsoptionen. Damit kannst du weltweit Bargeld an Automaten abheben und Zahlungen durchführen.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Dein SCHUFA-Score entscheidet wesentlich über deinen Kreditkartenantrag. Ein Wert von 95 reicht normalerweise für Premium-Karten aus. Ab einem Punktwert von 90 sollte eine Standard-Kreditkarte möglich sein. Ein Punktewert darunter führt zur Ablehnung des Antrags.
Ja, deinen SCHUFA-Score kannst du kostenlos überprüfen. Dazu musst du über die Webseite meineSCHUFA.de eine kostenlose SCHUFA-Datenkopie anfordern. Die Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO) enthält Angaben zu deiner Person, Girokonto, laufende Kredite, Kreditkarte und Privatinsolvenzen. Mit dem Basis-Score kannst du deine Chancen auf eine Kreditkarte oder einen Kredit realistisch bewerten.
Deine Bonität kannst du damit verbessern, indem du die Gründe für die Antragsablehnung aus der Welt schaffst. Begleiche offene Schulden, komme deinen Zahlungsverpflichtungen konsequent nach und lösche Negativ-Einträge.
Einige Banken bieten spezielle Kreditkarten für Studierende an, die Vorteile wie die Befreiung von Kreditkartengebühren oder kostenlose Geldabhebungen im Ausland bieten. Für herkömmliche Kreditkarten mit einem Kreditrahmen müssen jedoch bestimmte Bonitätskriterien erfüllt sein.
Es ist möglich, dass du eine Kreditkarte ohne regelmäßiges Einkommen erhältst. Wichtig ist dabei, dass keine negativen SCHUFA-Einträge vorliegen. Eine Alternative zu Kreditkarten mit Kreditlinie sind Prepaid Kreditkarten oder Debitkarten, die über kreditkartenähnliche Funktionen verfügen.