Über das Chargeback-Verfahren kannst du unzulässige Zahlungen, die über deine Kreditkarte abgebucht wurden, wieder rückgängig machen. Dafür müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Hier erfährst du alles Wichtige über das Verfahren und wie du dabei vorgehen solltest.
Das Wichtigste in Kürze:
Siehst du auf deinen Kreditkartenabrechnungen unzulässige Buchungen, dann kannst du dein Geld im Rahmen eines sogenannten Chargeback-Verfahrens zurückfordern. Dafür musst du den Abbuchungen von deiner Kreditkarte widersprechen. Das Kreditkartenunternehmen wird anschließend den:die Empfänger:in der Zahlung kontaktieren und die Transaktion überprüfen. Dies ist allerdings mit entsprechendem Aufwand und Kosten verbunden.
Die Kosten für ein Chargeback-Verfahren betragen in der Regel 20 bis 60 Euro. Getragen werden die Kosten von den Zahlungsempfänger:innen.
In den nächsten Abschnitten erklären wir, wie ein Chargeback-Verfahren eigentlich abläuft und erläutern die einzelnen Schritte, die während des Prozesses durchlaufen werden. Dabei zeigen wir auch auf, an wen du dich wenden solltest, wenn eine unberechtigte Zahlung auf deiner Kreditkartenabrechnung auftaucht.
Der erste Schritt besteht immer darin, das Problem bzw. die Reklamation der Zahlung zu melden. Hierbei wendest du dich an die Bank, die die genutzte Kreditkarte ausgestellt hat und lässt ihr ein Reklamationsformular zukommen. Achte darauf, dass du das Formular vollständig und fehlerfrei ausfüllst Das Geldinstitut wird anschließend eine Überprüfung durchführen und so in Erfahrung bringen, ob eine Rückerstattung der Zahlung berechtigt ist. Bei erfolgreicher Prüfung kann die Rückbelastung über die Kreditkartengesellschaft erfolgen. Hierbei solltest du unbedingt darauf achten, dass du alle erforderlichen Unterlagen bereitstellst. Hast du etwa ein Abo bereits gekündigt, aber der Anbieter bucht immer noch die Gebühren ab, dann solltest du den Nachweis, dass der Vertrag fristgerecht gekündigt wurde, an deine Bank senden.
Hast du Dienstleistung oder Waren gekauft, diese aber nicht erhalten? Dann musst du deiner Bank die Unterlagen für die Bestellung zusenden. In den Unterlagen sollte vermerkt sein, welches Produkt bestellt und welcher Preis gezahlt wurde. Außerdem muss ersichtlich sein, wann die Bestellung in Auftrag gegeben wurde und wie viele Stücke bestellt wurden.
Im nächsten Schritt wird der Kreditkartenanbieter, zum Beispiel Visa oder Mastercard, überprüfen, ob die technischen Kriterien erfüllt wurden. Im Anschluss daran werden Rückbuchungen an die Banken der Zahlungsempfänger:innen geleitet.
Die Bank der Empfänger:in wird sich im Falle einer Rückbuchung direkt an diese Person wenden. Händler:innen haben die Möglichkeit, Rückbuchungen zu akzeptieren oder nachzuweisen, dass die getätigten Kreditkartenzahlungen berechtigt waren. In einem nächsten Schritt überprüft das Kreditkartenunternehmen den Vorgang und leitet die relevanten Informationen an die ausgebende Bank weiter.
Im letzten Schritt des Chargeback-Verfahrens kann die Bank das Konto des:der Karteninhabers:in entweder belasten oder den Betrag erstatten. Hierbei erhalten Kund:innen alle erforderlichen Informationen. Im Optimalfall haben Händler:innen die Rückbuchung der Zahlung akzeptiert und das Geld wird dem:der Zahlenden gutgeschrieben. Kommt es jedoch zu Streitigkeiten zwischen deiner Bank und der Bank des:der Händlers:in, dann kann ein Schiedsverfahren eingeleitet werden. In diesem Fall entscheidet der Kreditkartenanbieter, wie der Fall gelöst wird. In der Regel handelt es sich um eine rechtlich bindende Entscheidung.
Wie lange die Rückbuchung des Betrags genau dauert, ist je nach Anbieter und verwendeter Zahlungsart unterschiedlich. Hast du mit Visa, Mastercard oder mit einer Maestro-Karte bezahlt, dann dauert es in der Regel nicht länger als 2 Werktage, bis die Rückerstattung auf deinem Konto erfolgt. Bei Karten von American Express sollte der Betrag innerhalb von 3 Werktagen wieder auf deinem Konto landen.
Meist dauert es nur wenige Tage, bis die Rückbuchung durchgeführt und das Geld wieder auf deinem Konto ist.
Zu den Besonderheiten des Chargeback-Verfahrens zählt, dass es nur ein einziges Mal durchgeführt werden kann. Hast du also eine Kreditkartenzahlung angefochten, dann solltest du unbedingt darauf achten, dass alle Belege und Nachweise eingereicht wurden. Denn ein zweites Mal kannst du eine Zahlung nicht stornieren. Zudem besteht eine Frist für die Stornierung von Zahlungen. Wenn du unzulässige Abbuchungen rückgängig machen möchtest, dann solltest du deine Kreditkartenabrechnungen regelmäßig überprüfen, um die geltenden Fristen nicht zu verletzen. Geht es um das Chargeback-Verfahren, dann bist du in der Beweispflicht. Das bedeutet, dass du nachweisen musst, dass die Transaktion nicht rechtens war. Dementsprechend solltest du die jeweiligen Belege (zum Beispiel Quittungen oder Kassenzettel) nicht wegwerfen, sondern aufheben und mit den Abbuchungen vergleichen.
Nach Fristablauf können Zahlungen nicht mehr storniert werden.
Das Chargeback-Verfahren schützt Nutzer:innen von Kreditkarten vor Kreditkartenbetrug. Daher können diese unzulässige Abbuchungen von ihrem Kreditkartenkonto stornieren. Dabei müssen allerdings gewisse Voraussetzungen eingehalten werden. Hierzu gehört neben der Einhaltung von Fristen auch die Erbringung von Nachweisen. Daher sollten Kund:innen ihre Kreditkartentransaktionen regelmäßig überprüfen und alle Belege aufbewahren.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Ja, über das Chargeback-Verfahren können Inhaber:innen Kreditkartenzahlungen zurückbuchen. Dies ist zumindest dann der Fall, wenn die Zahlung unzulässig ist.
Ein Chargeback dauert in der Regel nur wenige Werktage.
Die Gutschrift auf deiner Kreditkarte wird mit den nächsten Rechnungen gegengerechnet, bis sie aufgebraucht ist.
Ein Chargeback-Verfahren ist nur dann möglich, wenn du die Zahlung innerhalb der gültigen Frist stornierst. Die genaue Frist kann je nach Anbieter variieren, bei manchen Anbietern kannst du Transaktionen bis zu 120 Tage später stornieren.