Kartenzahlungen erzielen im deutschen Einzelhandel den höchsten Umsatzanteil, doch Bargeld bleibt die am häufigsten genutzte Zahlungsart. Das zeigt die aktuelle Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2025“ des EHI Retail Institute.
Laut dem EHI Retail Institute – einem auf den Handel spezialisierten Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut – wurden 2024 im stationären Einzelhandel in Deutschland 495 Mrd. Euro umgesetzt. Nur noch 33,8 % dieses Betrags wurden bar bezahlt, was einem Rückgang um 1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dennoch ist Bargeld bei der Zahl der Transaktionen weiterhin führend: Es kam bei 54,6 % der rund 20 Mrd. Einkäufe zum Einsatz.
„Nur noch ein gutes Drittel des Einzelhandelsumsatzes wird mit Bargeld erzielt“, erklärte Horst Rüter, Leiter des Forschungsbereichs Payment beim EHI, auf dem EHI Payment Kongress in Bonn. „Aber gemessen an der Zahl der Transaktionen bleibt Bargeld vorerst noch die beliebteste Zahlart.“
Die Erhebung des EHI basiert auf Angaben von 499 Handelsunternehmen mit rund 100.000 Betriebsstätten aus 35 Branchen.
Innerhalb der Kartenzahlungen bleibt die Girocard mit 41,5 % führend – trotz eines leichten Rückgangs von 0,9 Prozentpunkten. Internationale Debitkarten wie Visa Debit oder Debit Mastercard verzeichnen ein deutliches Wachstum und kommen mittlerweile auf 6,9 %. Kreditkarten tragen 8,3 % zum Umsatz bei, SEPA-Lastschriften weitere 6,2 %.
Damit entfallen insgesamt 15,2 % des Umsatzes auf Kreditkarten und internationale Debitkarten – Zahlarten, die für den Handel deutlich höhere Kosten verursachen als Girocard-Zahlungen. Laut EHI liegen diese rund 3- bis 4-mal höher.
Der Trend zum mobilen Bezahlen setzt sich fort: 5,7 % aller Bezahlvorgänge im Einzelhandel erfolgten 2024 per Smartphone – etwa mit Apple Pay oder Google Pay. Das entspricht bereits 12,9 % aller unbaren Zahlungen. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 7,5 %.
Auch die Möglichkeit zur Bargeldauszahlung an der Kasse wird zunehmend genutzt: 13,57 Mrd. Euro hoben Kund:innen 2024 im Handel ab – ein Plus von über einer Milliarde Euro gegenüber dem Vorjahr. Für den Einzelhandel entstehen dadurch Kosten von rund 19 Mio. Euro.
Die Zahl der Einkäufe hat sich nach dem Rückgang in den Corona-Jahren wieder normalisiert. Im Jahr 2024 wurden im Schnitt 239 physische Einkäufe pro Kopf bzw. 484 pro Haushalt gezählt – exakt so viele wie vor der Pandemie.
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